Ausbildung zur anthroposophischen Heilpädagogin
In diesem Artikel erhalten Sie Informationen über die Ausbildung zur anthroposophischen Heilpädagogin, d. h. Zugangsvoraussetzungen, Ausbildungsinhalte, Ausbildungsstätten sowie Berufsaussichten.
Die Heilpädagogik auf anthroposophischer Grundlage entstand ab 1920 aus der praktischen Arbeit mit Kindern in Waldorfschulen, Lebensgemeinschaften und klinischer Praxis. Eine erste grundlegende Fundierung erhielt sie 1924 mit dem Heilpädagogischen Kurs durch Rudolf Steiner.
Die anthroposophische Heilpädagogik zeichnet sich durch ihre Orientierung auf ein spirituelles Welt- und Menschenbild aus, das in jedem Menschen unabhängig von Behinderung eine intakte Individualität sieht. Die heilpädagogische Aufgabe besteht darin, den individuellen Schicksalsimpuls zu beachten, wertzuschätzen und zu begleiten.
Zugangsvoraussetzungen
Die beiden Rudolf-Steiner-Seminare bieteten die Weiterbildung zur staatlich anerkannten Heilpädagogin (anthroposophisch fundiert) sowohl in Vollzeit als auch berufsbegleitend an. Zugangsvoaussetzung ist ein Berufsabschluss als staatlich anerkannte/r Erzieher/in, als Heilerziehungspfleger/in oder als Jugend- und Heimerzieher/in. Eine mindestens einjährige Berufserfahrung in einem sozialen Beruf ist erforderlich.
Ausbildungsinhalte
Die Auszubildenden werden befähigt, Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Verhaltensauffälligkeiten, Beeinträchtigungen oder Behinderungen aufweisen, heilpädagogisch zu fördern. Der Unterricht besteht aus einem theoretischen Teil (die heilpädagogische Didaktik) und aus einem fachpraktischen Teil (heilpädagogische Methoden). In der anthroposophischen heilpädagogischen Begleitung und Förderung wird der fachpraktische Teil ergänzt durch künstlerische Therapien, Heileurythmie, rhythmische Einreibungen u.a. Im Sinne einer ganzheitlichen Schulung von Leib, Seele und Geist werden die Unterrichtsfächer bereichert durch Praxisprojekte, Rollenspiele, Fallarbeit und begleitete Selbstreflektion. Eine zentrale Rolle spielt die triale Methode, welche zum Ziel hat, Erkenntnisse aus der Theorie und Erfahrungen aus der Praxis durch aktive künstlerische Prozesse zu vertiefen.
Berufsaussichten
Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung sind sie berechtigt, die Berufszeichnung "Staatlich anerkannte Heilpädagogin"/"Staatlich anerkannter Heilpädagoge" (anthroposophisch fundiert) zu führen. Diese staatliche Anerkennung gilt bundesweit. Heilpädagoginnen können eine eigene Praxis führen oder im Anstellungsverhältnis arbeiten." Die anthroposophische Heilpädagogik versteht sich als ein Teil der öffentlichen Hilfen für Menschen mit Behinderungen. In Deutschland wird sie von der öffentlichen Hand in gleicher Weise wie andere freie gemeinnützige Träger unterstützt..." (Quelle: www.khsdornach.org)
Nachfolgend eine Liste mit möglichen Arbeitsfeldern für staatlich anerkannte Heilpädagogen (anthroposophisch fundiert):
- Frühförderstellen
- Kindergärten mit heilpädagogischen Gruppen
- Integrative Kindergärten
- Schulen für seelenpflegebedürftige Kinder
- Waldorfschulen mit Förderklassen bzw. integrative Waldorfschulen
- Heilpädagogische Tageseinrichtungen und Heime
- Einrichtungen für behinderte Menschen
- Wohngemeinschaften
Ausbildungsstätten
Nachfolgend erhalten Sie eine Übersicht über Ausbildungsstätten, die die Ausbildung zur staatlich anerkannten Heilpädagogin mit anthroposophischer Ausrichtung anbieten.
Name | Ort | Dauer | Schulgeld | Internet |
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Rudolf-Steiner-Institut für Sozialpädagogik | 34131 Kassel | Vollzeit 18 Monate, berufsbegleitend 30 Monate | ja | www.steiner-institut.de |
Rudolf-Steiner-Seminar der Fachschule für Heilpädagogik | 73087 Bad Boll | Vollzeit 18 Monate, berufsbegleitend 36 Monate | ja | www.akademie-anthroposozial.de |
Haben Sie einen Verbesserungsvorschlag oder Ergänzungen? Kennen Sie weitere Ausbildungsstätten, die eine Teilzeitausbildund zur staatlich anerkannten Heilpädagogin/zum staatlich anerkannten Heilpädagogen mit anthroposophischem Schwerpunkt anbieten? Klicken Sie hier, um uns eine Nachricht zu schreiben.
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- Zuletzt bearbeitet am 03.07.2018
- Geschrieben von Diana Saft