Merkel & Wieler: Dauerhafter Lockdown?

Liebe Mitmenschen,
was würden Sie davon halten, wenn der aktuelle Lockdown noch viele Monate andauern würde oder gar dauerhaft wäre – und wenn er nicht nur COVID-19 gelten würde, sondern allen Ansteckungskrankheiten?
Klingt abwegig? Dann sind folgende Aussagen vom 12.02.21 sicher interessant für Sie:

  • Merkel: „[…] wir haben dann drei Stränge im Grunde noch: Schulen […], private Kontakte […] und Kultureinrichtungen, […] Restaurants und eines Tages Hotels. Und dann müssen wir politisch entscheiden, welche Öffnungsschritte aus welchem Strang wollen wir jetzt als nächste […] und man kann sagen, immer wenn wir stabil bei 35 bleiben 14 Tage lang und der vorherige Öffnungsschritt nicht zu einem Anstieg der Fallzahlen geführt hat, kann man den nächsten Schritt gehen.“ – Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, in einem Interview im ZDF am 12.02.21 [1] [2]
  • Wieler: „Wir sehen in den Daten, dass […] diese Anstrengungen wirken. Sie wirken gegen COVID-19 und sie wirken auch gegen viele andere ansteckende Krankheiten. Geben wir all diesen Krankheiten weiterhin keine Chance!“ – Prof. Dr. Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts und einer der zentralen Berater der Bundesregierung bezüglich der Corona-Maßnahmen, auf der Bundespressekonferenz am 12.02.21 [3] [4]

Ist das nicht bemerkenswert?

  • Kaum nähert sich die 7-Tage-Inzidenz dem bisher anvisierten Wert von 50, wird die Kommunikation auf den Wert 35 verlegt. Diese Verschiebung der Ziele fand von Beginn an statt. Erinnern Sie sich zum Beispiel noch an den R-Wert? Der liegt aktuell übrigens unter 0,9 [5].
  • Wie zuvor schon der Wert 50 dient der Wert 35 [6] anscheinend auch nur der Hinhaltung: Herrn Wieler wäre eigentlich der Wert 10 lieber [7]. Und einige rufen nach einem Wert von Null [8].
  • Ist Ihnen das bewusst: Aktuell liegt der Inzidenzwert im bundesweiten Durchschnitt bei rund 60 [9]. Bis er einige Wochen lang die 35 unterschreitet, wird es gegen Ostern gehen. Wenn der Zielwert dann auf 10 gesenkt wird, dürfen wir auf den Sommer hoffen. Und falls schließlich der Wert auf Null gesenkt werden sollte und/oder falls alle Ansteckungskrankheiten besiegt werden sollen (siehe Zitat Wieler oben), nicht nur COVID-19, dann wird es wohl ein dauerhafter Lockdown. Würden Sie darauf wetten, dass es nicht so kommt?
  • Der angebliche Nutzen [10] des Lockdowns muss gegen die Schäden abgewogen werden, die er verursacht. Haben Sie in den letzten Monaten Regierungspolitiker nennenswert reden hören über die psychischen Folgen [11] bis hin zu Suiziden [12], über die extreme Neuverschuldung [13], über Masseninsolvenzen [14] …?
  • Nebenbei: Die für die Maßnahmen zentrale 7-Tage-Inzidenz (Anzahl der „Neuinfektionen“ je 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen) basiert bekanntlich auf der Anzahl positiver PCR-Tests. PCR-Tests können jedoch gar keine Infektionen nachweisen, sondern sind lediglich ein möglicher Indikator [15].

Wo ist Ihre persönliche rote Linie?

Unsere Grundrechte sind nicht dazu da, sie wegen der bloßen Möglichkeit eines gewissen Infektionsgeschehens auszusetzen. Nicht die Lockerungen müssen gerechtfertigt werden, sondern die Erforderlichkeit der Maßnahmen muss immer wieder konkret belegt werden! Gesundheitsminister Spahn gibt zu, dass unser Gesundheitssystem „zu keiner Zeit bisher überlastet“ war [16]. Eine solche Überlastung ist auch weiterhin unwahrscheinlich – wenn nicht noch mehr Krankenhäuser geschlossen werden [17]. Und nur die pure Möglichkeit einer Überlastung darf nach einem Jahr kein Grund mehr sein, die Maßnahmen in dieser Breite aufrecht zu erhalten.

Dieses Dokument ist an alle Menschen gerichtet, die bezüglich der Corona-Maßnahmen bereits den einen oder anderen Kritikpunkt denken können, die aber bisher im guten Glauben an ein baldiges Ende des Lockdowns alles über sich und ihre Familie ergehen lassen. Bitte reflektieren Sie die bisherige Corona-Politik. Glauben Sie wirklich an ein „Happy End“?

Mit diesen Anregungen möchte ich enden, denn:

  • Kritiker der Corona-Maßnahmen wurden und werden von Leitmedien und Regierung massiv diffamiert (was allein schon viel aussagt). Es besteht das unnötige Risiko, dass Sie sich bei bestimmten Empfehlungen abwenden.
  • Falls Sie sich nun fragen: „Ok, aber was kann ich denn tun?“ – Entwickeln Sie zunächst Ihre kritischen Gedanken und Ihren Mut, zu diesen Gedanken zu stehen, auch bei sozialem Druck. Alles Weitere ergibt sich.

Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Marcel Saft, Dipl.-Technikredakteur (FH), marcel.saft@posteo.de, am 16.02.2021

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  • Quellenangaben

    [1] https://www.youtube.com/watch?v=8pNJmy3yVqs, ab etwa Minute 4:00
    [2] https://reitschuster.de/post/merkel-eines-tages-auch-hotels-wieder-offen/
    [3] https://www.youtube.com/watch?t=2441&v=iN5BIcgZQqU, ab etwa Minute 22:00
    [4] https://reitschuster.de/post/kommt-der-dauer-lockdown-hat-sich-der-rki-chef-verplappert/
    [5] https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/fallzahlen-coronavirus-1738210
    [6] https://www.gesetze-im-internet.de/ifsg/__28a.html, §28a, Abs. 3
    [7] https://www.youtube.com/watch?t=2441&v=iN5BIcgZQqU, ab etwa Minute 41:45
    [8] https://zero-covid.org/
    [9] https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Fallzahlen.html
    [10] https://www.netdoktor.at/coronavirus/studie-wirksamkeit-lockdown-10630439
    [11] https://www.uke.de/kliniken-institute/kliniken/kinder-und-jugendpsychiatrie-psychotherapie-und-psychosomatik/forschung/arbeitsgruppen/child-public-health/forschung/copsy-studie.html
    [12] https://www.ruhrnachrichten.de/dortmund/mehr-suizid-gedanken-und-aengste-durch-corona-bei-telefonseelsorge-dortmund-plus-1583885.html
    [13] https://crp-infotec.de/deutschland-neuverschuldung-bund/
    [14] https://www.springerprofessional.de/corona-krise/risikomanagement/2020-wird-das-jahr-der-pleiten/17985496
    [15] https://www.heilpaedagogik-info.de/blog/2723-corona-infektionen-und-pcr-tests.html
    [16] https://www.youtube.com/watch?t=2441&v=iN5BIcgZQqU, ab etwa Minute 28:20
    [17] https://www.gemeingut.org/krankenhausschliessungen/

    Über die Autorin/den Autor
    Marcel Saft ist freiberuflicher Dipl.-Technikredakteur (FH).

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