Moderations- & Mediationsverfahren
Da Empowerment-Prozesse, wie schon beschrieben, immer im sozialen Kontext von Menschen untereinander gesehen werden müssen, besteht eine weitere Aufgabe darin, oftmals festgefahrene Konfliktstrukturen in der Familie oder im sozialen Netzwerk des Betroffenen aufzulösen und auch damit die Handlungsmöglichkeiten des Betroffenen wieder zu erweitern.
Dabei kann Moderation als eine Form von Vermittlung verstanden werden, die allen Beteiligten Raum bieten soll, ihre eigene Sicht der Probleme darzulegen. Ziel der Moderation ist es, mit Hilfe von Kommunikation auf allen Seiten einen Prozess des wechselseitigen Verstehens auszulösen, der im Idealfall zu einer allseitigen, konstruktiven Lösung führt. Aufgabe des professionell Tätigen ist es dabei, förderliche Bedingungen für das gegenseitige Aufeinanderzugehen herzustellen.
Im engen Kontext mit der Moderation ist auch die Mediation als eine Methode der Problemklärung zu betrachten. Anders als bei der Moderation wird bei der Mediation versucht, Kompromisse zu finden, um bestehende Konflikte zu lösen. Die Intention der Professionellen liegt dabei auf der Motivation der Betroffenen, die Entscheidungen über mögliche Hilfsangebote eigenverantwortlich zu treffen und aktiv mitzutragen. [17]
Zusammenfassend zu diesem Abschnitt lässt sich feststellen, dass das Konzept des Empowerments sich noch auf einer sehr abstrakten Ebene befindet und damit noch weitere Konkretisierungen, vor allem was die Handlungsmöglichkeiten der Professionellen betrifft, notwendig sind.
[17] Vgl. Lenz, Albert: Empowerment und Ressourcenaktivierung – Perspektiven für die psychosoziale Praxis. In: Lenz, Albert & Stark, Wolfgang (Hrsg.); 2002: Empowerment. Neue Perspektiven für psychosoziale Praxis und Organisation.; Tübingen (dgvt-Verlag), Seite 39 ff
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- Erstellt am 11.02.2005
- Geschrieben von Antje Henkel