Einfluss der Tagesstätte auf die Lebensqualität der Patienten

Einfluss der Tagesstätte auf die Lebensqualität der Patienten

Persönliches Erleben

Der Bereich Selbstbewusstsein und Autonomie enthält die Unterkategorien Eigene Stärken, Kenntnisse der Mitarbeiter über diese Stärken, Übernahme von Aufgaben innerhalb der TBB sowie Einflussnahme der (Tagesbegegnungsstätte) TBB auf die Lebensqualität der Besucher.

Eigene Stärken

Auf die Frage, nach den eigenen Stärken antworten alle befragten Besucher sehr zögerlich und es fällt ihnen allen schwer, diese zu benennen. Die Hälfte der Befragten gibt soziale Fähigkeiten wie Verantwortungsbewusstsein und Verlässlichkeit an - „Also Stärken, kann ich sagen, dass ich zuverlässig bin. Das ist ´ne Stärke." (Interview 1, Zeile 226 – 227), „ ... ich kann gut mitarbeiten." (Interview 2, Zeile 143) und „... ich versuch eigentlich alles gut zu machen, manchmal ist es aber auch ein bisschen schwer." (Interview 5, Zeile 384 – 386). Die andere Hälfte der Befragten benennen Fähigkeiten, die im weitesten Sinne dem kognitiven Bereich zugeordnet werden können - „Meine Stärken ..., dass ich ... manche Dinge einfach ein bisschen differenzierter sehe und ..., differenzierter manchmal auch zuhöre als mancher andere und ... das auch differenzierter irgendwie so wahrnehme und weiterdenke." (Interview 3, Zeile 648 – 653), „... meine Stärke ist zum Beispiel die, dass ich mich um Sachen kümmere, mit denen man täglich konfrontiert wird. Zum Beispiel mit politischen Sachen oder ..., dass ich jeden Tag Zeitung lese zum Beispiel." (Interview 4, Zeile 337 – 340) und „Ich denke, ich kann gut reden ..." (Interview 6, Zeile 231).

KategorienNennungen
soziale Fähigkeiten 50%
kognitive Fähigkeiten 50%

Tabelle 12: Eigene Stärken der Besucher (n = 6)

Kenntnisse der Mitarbeiter über diese Stärken

Drei der befragten Besucher gehen davon aus, dass die Mitarbeiter sie persönlich einschätzen können, z. B. „Ach doch ... ich glaub schon, dass die mich ein bisschen einschätzen können." (Interview 3, Zeile 645 – 646). Ein weiterer Befragter gibt an, dass dies nicht mit den Mitarbeitern besprochen wird. Zwei Probanden machen keine Angaben zu dieser Frage.

Übernahme von Aufgaben innerhalb der Tagesbegegnungsstätte/Tagesstätte

Hinsichtlich der Aufgaben, die von den Besuchern innerhalb des Vereins übernommen werden, geben die Befragten unterschiedliche Antworten. Ein Proband äußert sich über die positiven Auswirkungen, die er durch die Übernahme von Aufgaben erfährt - „..., dass man mir vertraut auch. Das gibt mir auch ganz viel, viel positives, ja also. ... Also, das gibt mir ganz viel Kraft und ganz viel Stärke." (Interview 1, Zeile 259 – 264). Zwei der Befragten benennen kleinere Aufgaben, die sie während des Tagesablaufs im Verein übernehmen. Zwei weitere Besucher haben Zweifel, ihre Stärken und Fähigkeiten innerhalb des Vereins überhaupt einsetzen zu können - „Ich habe nicht das Gefühl, dass meine Fähigkeiten auf Gebieten liegen, die für diese Menschheit irgendwie ...brauchbar, sinnvoll oder weiß ich so was wären." (Interview 3, Zeile 656 – 658) und „... und habe aber doch festgestellt, dass im Verein irgendwie ... keinen Raum gibt irgendwie für mich, ..." (Interview 4, Zeile 369 – 371). Ein Befragter macht zu dieser Frage keine Angaben.

Einfluss des Tagestätten-Besuchs auf die Lebensqualität

Alle befragten Besucher geben an, dass sich der Besuch der Tagesbegegnungsstätte (TBB) positiv auf ihr Leben auswirkt. Fünf von ihnen geben eine Verbesserung ihrer psychischen Verfassung an, wie z. B. „dass ich ... ja mal wieder in mein Gleichgewicht gekommen bin." (Interview 2, Zeile 153 – 154), „Also, dass ich nicht ganz so oft so ... so hysterisch ... ausklinke irgendwie, würde ich sagen." (Interview 3, Zeile 706 – 708) oder „Sicherer, das macht es aus. Und zwar, ich hab das Gefühl, seit dem ich hier hergehe, dass ich ... mich ganz gut aufgehoben fühle." (Interview 6, Zeile 243 – 245). Zwei Probanden heben den Aspekt der Ablenkung und Beschäftigung hervor - „Ja, also Bedeutung ... dass erst einmal die Zeit vergeht, besser." (Interview 4, Zeile 390 – 391) und „Na ja, dass ich tagtäglich eine Aufgabe habe ..." (Interview 5, Zeile 424).

KategorienNennungen

Verbesserung der psychischen Verfassung
- Gefühl der höheren Zufriedenheit
- Gefühl von Geborgenheit und Aufgebobensein
- Gefühl von Sicherheit

83%
Ablenkung & Beschäftigung 33 %

Tabelle 13: Einfluss des TBB-Besuchs auf die Lebensqualität (n = 6, Mehrfachnennungen)

Auf eine Darstellung in Diagrammform wurde weitestgehend aufgrund der geringen Probandenanzahl verzichtet.

Über die Autorin/den Autor
Antje Henkel schloss 2005 Ihr Diplom-Studium Sozialarbeit/Sozialpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Berlin ab.

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