Förderung von Handlungsabläufen mit Spielen
Ein weiteres Medium kam nun zum Einsatz: Um komplexere Handlungsabläufe und Reihenfolgen zu fördern, brachte ich spezielle Spiele mit. Das erste Spiel war für Kinder ab 4 Jahren geeignet. In diesem Spiel sollte er mir die Geschichte anhand von Bildern nacherzählen. Bernd erzählte sehr wenig, erkannte kaum Zusammenhänge in den Bildern und benannte nur wenige Einzelheiten. Beim Nachlegen der Geschichte anhand der einzelnen Bildkarten kam die Reihenfolge durcheinander. Meine Vermutung ist, dass seine visuelle Merkfähigkeit eingeschränkt war, bestätigte sich hier. Ich suchte in den weiteren Stunden einfachere Spiele für ihn aus.
Anhand der ausgesuchten Legespiele, die aus maximal 4 Bildkarten bestanden, konnte Bernd sich selbst überprüfen. Die Karten passten als Puzzleteil aneinander. Die Selbstständigkeit konnte somit gefördert werden. Ich reflektierte seine Gefühle und förderte damit sein Selbstbewusstsein. Während des Spiels identifizierte er sich mit Bildern eines Jungen und benannte seine Eltern und seine Großeltern. Schließlich setzte sein Interesse ein, ob ich Eltern und Großeltern habe. Da Bernd viel Wiederholung und Anschaulichkeit braucht, setzte ich dieses Spiel fort. Zum Ende hin bastelte Bernd ein Memory-Spiel. Zur Anschauung brachte ich ein Spiel mit. Beim Ausmalen der Kartenpaare konnte er sich nicht vorstellen, warum sie die gleiche Farbe haben müssen. Die Vorstellungskraft war bei Bernd offenbar noch nicht so weit entwickelt. Die Aufmerksamkeit war beim Malen sehr groß. Er erzählte hierbei viel, merkte, dass ich ihm aufmerksam zuhöre und fühlte sich angenommen. Zum Schluss spielten wir das Memory-Spiel. Dabei fiel auf, dass er Probleme hatte, Paare zu finden. Er konnte sich nicht einprägen, wo die letzte Karte lag. Dies bestätigt seine visuell eingeschränkte Merkfähigkeit.
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- Erstellt am 24.06.2008
- Geschrieben von Diana Saft