Entwicklungsverzögerungen

Entwicklungsverzögerungen

Im Gegensatz zu einer Entwicklungsstörung, die eine bleibende Einschränkung bezeichnet wird, wird unter einer Entwicklungsverzögerung ein aufholbarer Entwicklungsrückstand verstanden.

„Die globale Entwicklungsverzögerung ist definiert als signifikante Verzögerung in zwei oder mehr der folgenden Bereiche: Grob- und Feinmotorik, Sprache, Intellekt, Antrieb und Sozialverhalten." (www.aerztemagazin.at)

Entwicklungsverzögerungen gehen aus einem Mangel an Wahrnehmungserfahrungen hervor. Da bei Bernd eine Wahrnehmungsstörung in der Serialität vorliegt, gehe ich im nächsten Kapitel näher auf diese Problematik drauf ein.
Entwicklungsrückstände haben eine oder mehrere Ursachen. In der Einzelarbeit ist es notwendig, Hauptursachen von Nebenursachen zu unterscheiden. Erziehungen in Form von Überbehütung oder Vernachlässigung kann die Entwicklung hemmen und ist als eine Ursache anzusehen (vgl. KIPHARD 2006, S. 101). Im Kapitel 5.3 Erziehungsstil und Bindungsverhalten wird die Überbehütung näher erläutert.
Es gibt erhöhte Risikobedingungen, die den Entwicklungsverlauf beeinflussen oder auch Aussagen darüber liefern, wie stark genetische Anlagen sich auf die Entwicklung auswirken können.
Es gibt ferner interaktionistische Modelle, in denen Schutzfaktoren (projektive Faktoren) eine große Rolle spielen. Schutzfaktoren sind risikomildernd und hemmen die Risikoef fekte. Der Reslienzforscher Jürck Frick hat eine große Anzahl an Schutzfaktoren aufgezählt. Nachfolgend eine Auswahl der Schutzfaktoren, die Bernd als Ressource aufzeigt sowie fehlende bzw. eingeschränkte Schutzfaktoren (vgl. FRICK 2003, S. 13):

Bernds vorhandene SchutzfaktorenBernds eingeschränkte bzw.fehlende
Schutzfaktoren
unterstützendes soziales Netz außerhalb der
Familie
eine stabile emotionale Beziehung
soziale Modelle, die zur konstruktiven
Problembewältigung und zum aktiven Umgang
mit Belastungen ermutigen
eine emotionale, warme, offene, dennoch
Struktur bietende Erziehung;
kommunikative Fähigkeiten individuell angemessene
Leistungsanforderungen
Temperament- und Charaktereigenschaften,
Humor
Selbstvertrauen sowie ein positives Selbstbild.
Über die Autorin/den Autor
Diana Saft ist staatlich anerkannte Heilpädagogin und Heilerziehungspflegerin. Sie sammelte bisher Erfahrungen in einem Seniorenheim, in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen, in einem integrativen Kindergarten und in einem deutschen Kindergarten in den USA.

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