Gedicht "Speiseplan nach Reimen"
Text dieses Gedichtes
Ein Dichter glaubte plötzlich fest,
dass es sich besser dichten lässt,
erstellt man im Geheimen
den Speiseplan nach Reimen.
Ab da aß er noch Feta,
doch nur noch den aus Kreta,
er nahm auch noch gern Speisequark,
doch nur noch den aus Dänemark.
Man sah ihn mal um Quitten bitten
mit den Worten »Nur aus Witten!«,
er akzeptierte die Lidschis
nur noch von den Fidschis,
er bestellte die Endivien
ein paar Mal in Bolivien
und aß nur noch Rhabarber
direkt aus Pearl Harbour.
So weit, so gut – doch in der Mongolei
macht wohl niemand Apfelbrei.
Es war mit den Lachsen
so 'ne Sache in Sachsen
so wie mit den Zwiebelringen
aus Bingen und Sindelfingen,
kein Schwein in Bahrein
und keinen Käs' beim Chines',
– und in Oberammergau
fing niemand den Kabeljau.
Die Suche hielt ihn sehr auf Trab,
deshalb nahm er auch ziemlich ab
und kam dabei mitnichten
jemals noch zum Dichten.
Er dachte: Ob's nicht leichter wär
mit schiefen Reimen, halb so schwer?
Erlaubt war'n jetzt Rosinien
wenn sie aus Argentinien,
und einmal fand er Möhren
direkt von den Azören.
Trotz alledem blieb jedes Mal
der Einkauf eine große Qual:
»Ich hätte gern aus Herne
hundert Gramm Zimtsterne.«
– »Na bitte, schön, ja gerne!
Dann fahr'n Sie mal nach Herne«.
»Haben Sie denn auch Melonen
von den fernen Salomonen?«
– »Ich glaube, dass Ihr Kürbis
tatsächlich schon recht mürb is'.«
Er fühlte sich verloren –
doch hatte er's geschworen.
Er zog nach Buxtehude
in eine Würstchenbude.
Über dieses Gedicht
Das lustige Gedicht über das Reimen mit Speisen schrieb Herr Dreppec, der es uns freundlicherweiße zur Verfügung stellt. Mehr über ihn finden Sie in dem unabhängigen Internet-Literaturmagazin für Kinder http://www.rossipotti.de. Das Gedicht ist für Kinder ab etwa 8 Jahren (Grundschule) geeignet.