5.2 Auswertung des Graphestesia-Test
Aus den Abbildungen 8-12, welche im Kapitel 4.3. „Graphestesia-Test" aufgeführt sind, wird ersichtlich, dass die Kontrollgruppe bei der ersten Testdurchführung, wie auch bei der zweiten eine bessere Anzahl an Punkten erzielten als die Untersuchungsgruppe. Dies könnte von der psychomotorischen Entwicklung abhängen, welche die Kinder durchmachen. In diesem Zusammenhang könnte auch die Frage auftauchen, ob das Stadt-Land-Gefälle eine wesentliche Rolle dazu beitragen könnte.
Es ist beachtenswert, dass die Untersuchungsgruppe bei allen Diagrammen eine grössere Verbesserung der Wahrnehmungsfähigkeit von der ersten zur zweiten Testdurchführung als die Kontrollgruppe aufzeigt. Der Unterschied ist zwar minimal, jedoch von Bedeutung. Dies würde auch die Hypothese 1, dass die Wahrnehmungsfähigkeit anhand von psychomotorischer Unterstützung innerhalb von fünf Wochen verbessert wird, bestätigen. Wie auch in Vetter et al. (2010, S. 63) erwähnt wird, erbringen diejenigen Kinder, die mit einer G-Fipps-Förderkonzeption gefördert wurden eine bessere Leistung in der Graphomotorischen Testbatterie als diejenigen Kinder, die keine hatten. Vetter et al. (2010, S. 63) erläutert weiter, dass diese Ergebnisse der Untersuchungsgruppe signifikant waren gegenüber den Kontrollgruppen.
Anhand der Abbildung 15 sollte noch auf die Varianz sowie auf die Standardabweichung der beiden Klassen der beiden Testdurchführungen zu sprechen kommen, die in diesem Zusammenhang erwähnenswert sind. Um die Varianz und die Standardabweichung so gut es geht aufzuzeigen, wurde der jeweilige Mittelwert der Untersuchungsgruppe, wie auch der Kontrollgruppe bei der ersten wie auch bei der zweiten Testdurchführung genommen. Zudem wurde die jeweilige beste wie auch die schlechteste erzielte Punktzahl des jeweiligen Kindes der Klasse bei der ersten wie auch bei der zweiten Testdurchführung in der Abbildung aufgezeigt. Anhand welcher Formel die Varianz und Standardberechnungen genau ausgerechnet worden sind, ist im Anhang zu entnehmen. Die Abkürzung TD wird in der Abbildung als Testdurchführung gebraucht.
Abbildung 15: Mittelwert der Untersuchungsgruppe (UG) (N=15) und der Kontrollgruppe (KG) (N=19) wie auch deren Tiefst- und Höchstwerte der Klasse
Aus der Abbildung 15 ist zu entnehmen, dass der Unterschied zwischen dem Tiefst- und dem Höchstwert der Untersuchungsgruppe bei der ersten Testdurchführung grösser ist als der Unterschied zwischen dem Tiefst- und dem Höchstwert der Kontrollgruppe. Dabei wird deutlich ersichtlich, dass bei der ersten Testdurchführung einen extremen Unterschied zwischen den beiden Tiefstwerten besteht. Somit lässt sich festhalten, dass die Varianz der Untersuchungsgruppe bei der ersten Testdurchführung des Graphestesia-Tests bei 16.64 liegt. Dies ergibt eine Standardabweichung von 4.08. Die Varianz der Kontrollgruppe liegt tiefer und beträgt bei der ersten Testdurchführung 14.61.
Zusätzlich ist die durchschnittliche Abweichung des Mittelwertes der Kontrollgruppe auch tiefer angelegt und beträgt 3.82. Aus der Abbildung ist weiter zu entnehmen, dass bei der ersten Testdurchführung die Mittelwerte etwa gleich voneinander abweichen wie die Höchstwerte. Des Weiteren wird aus der Abbildung 15 ersichtlich, dass bei der zweiten Testdurchführung der Unterschied zwischen dem Tiefst- und dem Höchstwert bei der Kontrollgruppe grösser wurde als die der Untersuchungsgruppe. Zudem ist auch zu erkennen, dass die Tiefstwerte der zweiten Testdurchführungen nicht mehr so extrem voneinander abweichen wie dies in der ersten Testdurchführung der Fall war. Da sich zudem die Mittel- und die Höchstwerte minimal verbessert haben von der ersten Testdurchführung zur zweiten, weist dies daraufhin, dass die schwächeren Schüler und Schülerinnen der Untersuchungsgruppe einen grösseren Fortschritt innerhalb dieser fünf Wochen erzielten als die stärkeren Schüler und Schülerinnen der Untersuchungsgruppe und Kontrollgruppen wie auch die schwächeren Proband und Probandinnen der Kontrollgruppe. Dies wiederum bestätigt die Hypothese 1, dass die psychomotorische Unterstützung die Wahrnehmungsfähigkeit der Kinder fördert.
Trotzdem ist hinzuzufügen, dass die Varianz der Kontrollgruppe bei der zweiten Testdurchführung immer noch minimal kleiner ist als die der Untersuchungsgruppe. Somit beträgt die Varianz der Untersuchungsgruppe 13.71 und die der Kontrollgruppe 11.96. Dies wiederum weist daraufhin, dass die Standardabweichung der Untersuchungsgruppe immer noch eine minimale durchschnittliche grössere Abweichung des Mittelwertes aufweist als die der Kontrollgruppe. Somit liegt die Standardabweichung der Untersuchungsgruppe bei 3.7 und die der Kontrollgruppe bei 3.46.
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- Erstellt am 07.03.2013
- Geschrieben von Claudia Bucher