Advent (Rilke)
Es treibt der Wind im Winterwalde
Die Flockenherde wie ein Hirt.
Und manche Tanne ahnt wie balde
Sie fromm und lichterheilig wird;
Und lauscht hinaus.
Adventszauber
Das erste Lichtlein am Kranz ist nun entzündet
und mit ihm der stille Zauber einer frommen Zeit,
die uns von Hoffnung, Liebe und Frieden kündet,
denn die heilige Nacht ist nicht mehr weit.
Adventszeit
Es ist Advent auf uns'rer Welt.
Der Lichter Glanz die Stadt erhellt.
Wir schmücken bunt das Tannengrün
und rote Weihnachtssterne blüh'n.
Am Weihnachtsabend
Ach, wie unendlich lang ist heut' der Tag!
Die Kinder zählen jeden Glockenschlag.
Nun endlich doch verglüht hoch über'm Tal
Im Westen sanft der Sonne gold'ner Strahl.
Auf des Weihnachtsmanns Spuren
In dieser Nacht,
als niemand wacht,
ging durch den Tann'
der Weihnachtsmann.
Bald ist Weihnacht
Bald ist Weihnacht, wie freu' ich mich drauf,
Da putzt uns die Mutter ein Bäumlein schön auf.
Bäume leuchtend
Bäume leuchtend, Bäume blendend,
Überall das Süße spendend.
In dem Glanze sich bewegend,
Alt und junges Herz erregend.
Christgeschenke
Was klingelt im Hause so laut? Ei, ei!
Ich glaube, dass es das Christkind sei!
Das Christkind war's! Seid, Kinder, nur still
Und hört, was ich euch jetzt erzählen will:
Das Weihnachtsbäumlein
Es war einmal ein Tännelein
mit braunen Kuchenherzlein
und Glitzergold und Äpflein fein
und vielen bunten Kerzlein:
das war am Weihnachtsfest so grün
als fing es eben an zu blüh'n.
Der Tannenbaum
Im Walde steht ein Tannenbaum
Mit Nadeln spitz und fein.
Damit näht sich der Distelfink
Sein buntes Röckelein.
Ich wünsche mir ein Schaukelpferd
Ich wünsche mir ein Schaukelpferd,
Eine Festung und Soldaten
Und eine Rüstung und ein Schwert,
Wie sie die Ritter hatten.
Kerzenschein
Der Zauber dieser stillen Zeit
fängt sich im Kerzenschein.
Auf Tannenzweig und grünem Kranz
Knecht Ruprecht
Von drauß', vom Walde komm ich her;
ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich gold'ne Lichtlein blitzen,
und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor.
Nun kommt das Christkind aber bald
Nun kommt das Christkind aber bald.
Wir holen Tannen aus dem Wald,
Für einen Kranz so rund und fein,
Darauf brennen vier rote Kerzelein.
O Tannenbaum
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Wie grün sind deine Blätter.
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Wie grün sind deine Blätter.
Du grünst nicht nur zur Sommerszeit,
Nein auch im Winter, wenn es schneit.
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
Wie grün sind deine Blätter.
Oh Tannenbaum du trägst einen grünen Zweig
Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum,
du trägst einen grünen Zweig
den Winter, den Sommer,
das dauert die liebe Zeit.
Sind die Lichter angezündet
Sind die Lichter angezündet,
Freude zieht in jeden Raum.
Weihnachtsfreude wird verkündet,
Unter jedem Lichterbaum.
Leuchte Licht mit hellem Schein,
Überall, überall soll Freude sein.
Wer tut's?
Die Bäume fangen an zu wandern,
das muss wohl Weihnachtszauber sein,
ein Tannenbäumchen nach dem andern
kam in das große Haus herein.
Zwei Tannenwurzeln
Zwei Tannenwurzeln groß und alt
unterhalten sich im Wald.
Was droben in den Wipfeln rauscht,
das wird hier unten ausgetauscht.