Advent (Rilke)
Es treibt der Wind im Winterwalde
Die Flockenherde wie ein Hirt.
Und manche Tanne ahnt wie balde
Sie fromm und lichterheilig wird;
Und lauscht hinaus.
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt
Advent, Advent,
Ein Lichtlein brennt!
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
Dann steht das Christkind vor der Tür.
Advent, das ist die stille Zeit
Advent das ist die stille Zeit,
Die Tage schnell verrinnen.
Das Fest der Liebe ist nicht weit,
Fangt an euch zu besinnen!
Adventlichter
Sobald die erste Flamme
Die Dunkelheit durchbricht,
Da wächst in uns die Sehnsucht
Nach Geborgenheit und Licht.
Der Pfefferkuchenmann
Er ist nicht mal aus Afrika
und doch so braungebrannt.
Wo kommt er her? Ich dacht mir's ja:
aus Pfefferkuchenland!
Der Tannenbaum
Im Walde steht ein Tannenbaum
Mit Nadeln spitz und fein.
Damit näht sich der Distelfink
Sein buntes Röckelein.
Der Traum
Ich lag und schlief, da träumte mir
Ein wunderschöner Traum:
Es stand auf unserm Tisch vor mir
Ein hoher Weihnachtsbaum.
Der Weihnachtsaufzug
Bald kommt die liebe Weihnachtszeit,
vorauf die ganze Welt sich freut;
das Land, so weit man sehen kann,
sein Winterkleid hat angetan.
Schlaf überall; es hat die Nacht
die laute Welt zur Ruh gebracht -
kein Sternenlicht, kein grünes Reis,
der Himmel schwarz, die Erde weiß.
König Nussknacker
König Nussknacker, so heiß ich.
Harte Nüsse, die zerbeiß ich.
Süße Kerne schluck ich fleißig;
Doch die Schalen, ei, die schmeiß ich
Lieber andern hin,
weil ich König bin.