Begriffserläuterung Empowermentkonzept
Der Begriff Empowerment meint übersetzt „Selbst-Ermächtigung" bzw. „Selbst-Bemächtigung" und stammt aus der amerikanischen Sozialarbeit, Bürgerrechts- und Selbsthilfebewegung. Empowerment bildet in der Sozialpädagogik und psychosozialen Arbeit einen Ansatz ressourcenorientierter Intervention. Im Umfeld politischer Bildung und demokratischer Erziehung wird Empowerment als Instrument betrachtet, die Mündigkeit des Bürgers zu erhöhen. Empowerment verweist auf einen Prozess, in dem Menschen in benachteiligter Position eigene Kräfte entwickeln und soziale Ressourcen nutzen, um ihre Lebensumstände zu verbessern. Ziel ist die (Wieder-)Gewinnung von Selbstbestimmung und Autonomie im Leben der Menschen zu erhöhen sowie sie in die Lage zu versetzen, ihre Belange (wieder) eigenmächtig, selbstverantwortet zu vertreten und zu gestalten. Der Empowermentansatz steht für ein neues fachliches Selbstverständnis, er wendet sich gegen Bevormundung und Aussonderung. Betroffene betrachten sich als „Experten in eigener Sache" und wünschen sich deshalb keine entmündigende Betreuung, sondern fachliche Unterstützung, Kooperation sowie persönliche Assistenz. Empowerment bezeichnet dabei sowohl den Prozess der Selbstbemächtigung als auch die professionelle Unterstützung der Menschen, ihre Gestaltungsspielräume und Ressourcen wahrzunehmen und zu nutzen. Für die Arbeit mit geistig behinderten Menschen bedeutet das Konzept u. a. Bildungsangebote zur Entwicklung von Selbstbestimmungs- und Mitbestimmungsfähigkeit in Bezug auf die alltägliche Lebensgestaltung. (vgl. Theunissen; Plaute 1995)
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- Erstellt am 01.02.2007
- Geschrieben von Alexandra May