Naturgedicht "Das Gewitter"
Text dieses Gedichtes
Hinter dem Schloßberg kroch es herauf:
Wolken - Wolken!
Wie graue Mäuse,
ein ganzes Gewusel.
Zuhauf jagten die Wolken gegen die Stadt.
Und wurden groß und glichen Riesen
und Elefanten
und dicken finsteren Ungeheuern,
wie sie noch niemand gesehen hat.
"Gleich geht es los!"
sagten im Kaufhaus Dronten drei Tanten
und rannten heim, so schnell sie konnten.
Da fuhr ein Blitz mit hellichtem Schein,
zickzack, blitzschnell in einen Alleebaum hinein.
Und ein Donner schmetterte hinterdrein,
als würden dreißig Drachen auf Kommando lachen,
um die Welt zu erschrecken.
Alle Katzen der Stadt
verkrochen sich in den allerhintersten Stubenecken.
Doch jetzt ging ein Platzregen nieder!
Die Stadt war überall nur noch ein einziger Wasserfall.
Wildbäche waren die Gassen.
Plötzlich war alles vorüber,
die Sonne kam wieder
und blickte vergnügt auf die Dächer, die nassen.
Über dieses Gedicht
Dieses Gedicht über das Gewitter stammt von Josef Guggenmos (1922-2003). Josef Guggenmos war ein deutscher Lyriker und Kinderbuchautor. Mehr über ihn erfahren Sie unter wikipedia.org.