Gedicht "Junges Gemüse" von Heike Henning
Text dieses Gedichtes
Zwei Möhren steckten in der Erde,
auf dass ihr Körper größer werde,
damit in ein paar Sonnenwochen,
man kann 'nen Möhreneintopf kochen.
Die eine dacht' mit recht viel Frust:
„Auf Eintopf hab' ich keine Lust!
Möcht' lieber in 'nen Smoothie rein,
da bleib ich roh und das schmeckt fein!
Zudem ist dieses sehr modern
und viele Menschen haben's gern.“
Die and're wollt' auf einen Kuchen,
der wenig süß, doch sehr pikant.
Den möcht' ich auch gern mal versuchen,
denn dies' Gebäck ist kaum bekannt.
Sie träumten weiter, wurden
dick und süße, mit Flausen im Kopf,
wie's so üblich, bei jungem Gemüse.
Schließlich war'n sie reif für die Ernte,
'ne Gärtnerhand sie aus der Erde entfernte.
Man legte sie in eine Kiste am Boden,
zu den vielen, vielen ander'n Karotten.
Ach, sie waren alle so gleich --
und kamen – wohin? Ins Eintopf-Reich.
Über die Autorin dieses Gedichtes
Dieses schöne Gedicht stammt von der Autorin Heike Henning (Autorenname). Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung. Eine Kontaktmöglichkeit sowie viele weitere Gedichte von Heike Henning finden Sie unter https://medium.com/@lese-froeschlein.
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