Hallo Diana,
das sind doch schon 4 sehr starke und triftige Argumente für die Rechtfertigung der Notwendigkeit einer weitestgehend geschützten kindlichen Entwicklung und vor dem Sehen von verherrlichenden Gewalthandlungen. Wenn der Vater diese zu entmachten versucht, werden auch andere Gründe und Argumente nicht fruchten.
Versuche an seinen väterlichen Beschützerinstinkt zu appellieren, wenn er solch einen hat. Gibt es Situationen, in denen du sein Verhalten dem Jungen gegenüber als besonders gut und lobenswert empfunden hast? Versuche dich an solche Momente zu erinnern und schmeichle ihm mit Lob für seine positive Verhaltensweise, dann wird er bestimmt zugänglicher für "sanfte" Kritik und kann neue Vorschläge besser annehmen. Biete ihm anschließend auch Verhalttensalternativen an, wie er besser mit dem Jungen umgehen kann, z.B. so:
"Ich kann mich an eine Situation erinnern, in der Sie mit Ihrem Sohn ganz aufmerksam umgegangen sind, als er ihnen von einem Problem erzählte. Da habe ich Ihren Stolz als Vater, weil Sie Ihn beschützen wollten, sehen können. Erinnern Sie sich? Und das braucht der Junge in ... Momenten ebenfalls. Er ist zu klein, um die Inhalte dieser gewaltverherrlichenden Filme zu verstehen. ... Ich habe den Eindruck, dass Sie als Vater schon das Bedürfnis haben, Ihren Sohn beschützen zu wollen. Das können Sie tun, indem Sie ..."
Hört sich jetzt mehr plump als überzeugend an, hoffe aber, dass ich vermitteln konnte, worum es mir bei dieser Idee geht?
Wenn der Junge im Allgemeinen im Kindergarten viel kämpft und aggressiv ist, könnte ich mir vorstellen, dass Spiele,
- die ihm Verhaltensalternativen anbieten, günstig wären;
- Raufen nur mit strikten Regeln und zu festen Zeiten erlaubt ist (sollte dann sicher für alle Kinder gelten, die dazu Lust haben, z.B 2 Mal in der Woche für 20 Minuten auf einem Bereich, der mit Matten ausgelegt ist, ein Raufen veranstalten oder so);
- eine Wuttonne, in die er allen Frust und Aggression in jeder Form auslassen könnte (in Form von hineinbrüllen, Papier/Pappe zerreißen und dort hineinwerfen, Gewaltbilder malen und anschließend zerknüllen und wegwerfen im Sinne von Frust ablassen und wegwerfen, damit er sich nicht aufstaut etc);
- mit ihm die Gefühle und die Filminhalte weitestgehend versuchen aufzuarbeiten und seine Bilder mit ihm besprechen, versuchen, das was er so sagt und erzählt in seinen möglichen Gefühlen, die er dabei hat, wiederzugeben.
Aber so lange der Vater kein Einsehen hat, weil er vielleicht auch glaubt, er müsse seinen Kindern das Fürchten lehren, damit sie zu Männern werden, könnt ihr in der Kita nur intervenieren und mit dem Kind Gesehenes und Erlebtes emotional auffangen was geht.
Ich wünsche dir viel Erfolg und viel Fingerspitzengefühl vor allem auch mit dem Jungen.
Liebe Grüße, Katja