Hilfe! :-)

Hallo Zusammen,

ich absolviere die Ausbildung zur staatlich anerkannten HP berufsbegleitend an einer Fachschule. Wir gehen jetzt in die Projektarbeit und relativ schnell wird die Abschlussarbeit anstehen.

Ich bin sehr gefrustet.Da 80% der Ausbildung keine Struktur hat.
Diese Aussage treffe ich, weil wir kaum Lehrer haben und keinen Lehrplan. Jeder Dozent darf nach Lust und Laune überlegen, was er uns beibringen möchte.
Zudem gehen wichtige Themen wie Hausarbeit/Projektarbeit schreiben, Heilp.Gutachten und Vor- und Nachbereitung von Beratungsgesprächen voll unter!
"Machen sie mal" heisst es immer wieder...ohne Struktur, fachliche Erklärungen etc. und dann macht der "Kurs"..das Resulatat ..von 20 Schülern haben 16 eine "ausreichend".

Noten werden "gelost" , so kommt es mir vor - da die Dozenten teilweise nicht mal unsre namen kennen!!

Sämtliche Gesprächswünsche und Anregungen seitens der Teilnehmer wurden ignoriert.

Und ich spreche hier von Mitmenschen mit jahrelanger berufsefahrung und beste Noten in Erstausbildungen.

Ich habe langsam Angst, ob wir überhaupt die Prüfungen bestehen!!

Ich habe nur noch ein Jahr und das Gefühl bisher kaum etwas mitgenommen zu haben.

Kann sich bitte irgendjemand von euch meiner Person annehmen und mir Ratschläge geben wie ich mir am besten allein alles aneignen kann oder wo ich mich beschweren kann?

LG
Yv

Hallo Vönny,
also ich kann dir nur raten, eine andere Fachschule aufzusuchen, denn was nützen dir die vielen Stunden, wenn kein Fachwissen gelehrt wird?
Wegen einer Beschwerde würde ich mich an die jeweiligen Kultusministerien wenden, siehe Link http://www.bildungsserver.de/Kultusministerien-580.html.

Du kannst dir schon hier und da ein bisschen Wissen aneignen, nur müsstest du viele viele Bücher lesen .

Sehr kompakt ist das Buch Lehrbuch der heilpädagogischen Übungsbehandlung (http://www.heilpaedagogik-info.de/buch-spiel-shop/lehrbuch-heilpaedagogischen-uebungsbehandlung-1335711899/) Dort steht alles drin, z.B. Heilpädagogisches Förderkonzept erstellen, Anamnese, Spielbeobachtung, Entwicklungsstörungen, Verhaltensbeobachtung, heilpädagogische Spieltherapie, heilpädagogische Methoden... Unsere Lehrer haben viel mit diesen Buch gearbeitet.

Ich weiß ja nicht, auf welches Klientel eure Fachschule einen Schwerpunkt legt. Bei uns waren es damals Wahrnehmungsstörungen und Sprachstörungen. Hier kann ich dir das Buch Kinder mit Wahrnehmungsstörungen erkennen, verstehen, fördern (http://www.heilpaedagogik-info.de/buch-spiel-shop/kinder-wahrnehmungsstoerungen-erkennen/) empfehlen.

So ich hoffe, ich konnte dir erstmal weiterhelfen.

Viele Grüße aus Leipzig
Diana

Hi Diana,

vielen Dank!

Schwerpunkt sind Kinder - Regelkindergarten.

Wir sind ca. 8 Leute aus der Psychatrie mit Erwachsenen, Altenpflege, Sozialarbeiter und der Rest Erzieher.

Ich habe mir duzende Bücher gekauft...und intensiv durchgearbeitet.

Echt traurig, wenn man neben seinem Job und Familie eine Weiterbildung macht, weil man sich qualifizieren möchte und man eigentlich nur mit Gruppenarbeiten beschäftigt wird...die nie besprochen werden.

Die Klausuren..wenn wir denn mal eine Schreiben..sind dann so heftig aufgebaut...das wir alle scheitern..da uns das was aubgefragt wird, nicht mal beigebracht wurde...

Ich habe 2 jahre auf diesen Platz gewartet. Habe das Studium für Wissenschaften abgelehnt...dafür...

Ich habe nur keine Ahnung, wo eine andere Fachschule ist und ob ich dann wieder von neu beginnen darf....
LG

Hallo Vönny,

wie verhalten sich denn deine Klassenkammeradinnen? Wären die auch bereit, sich zu beschweren oder wollen die es lieber weiter ertragen? Falls ihr euch gesammelt und mit Nachdruck beschwert, hätte das sicherlich eine größere Aussicht auf Erfolg.
Ich schätze, wenn ich in so einer Situation wäre, würde ich erst mit der ganzen Gruppe im Sekretariat aufschlagen oder gleich beim Direktor. Falls die nicht erreichbar sind oder falls es kein Ergebnis bringt, wären wahrscheinlich das Schulamt und/oder das Kultusministerium die nächsten Adressen. Falls ihr dort falsch seid, erfahrt ihr aber vielleicht, wo ihr euch denn hinwenden könnt.

Vielleicht interessiert sich auch eure Lokalpresse für die Verhältnisse an eurer Schule? Wie ergeht es denn anderen Klassen?

Auf gar keinen Fall würde ich die Situation so hinnehmen. Dass du so viel auf eigene Faust lernst, ist selbstverständlich viel besser, als einfach nichts zu tun. Hut ab! Aber autodidaktisches Lernen kann kein vollständiger Ersatz für eine Schulasubildung sein. Zumal dann ja immer noch die Prüfungen für euch ein Glücksspiel sind.Klingt so, als hättet ihr schon das meiste über euch ergehen lassen. Dann ist die Frage, welches Ergebnis eine Beschwerde denn haben soll. Selbst wenn ihr jetzt bessere Dozenten bekommen solltet, ist ja rein zeitlich das Kind anscheinend schon in den Brunnen gefallen ...


Liebe Grüße
Marcel

Hallo marcel,

danke für deine Antwort.
Es ist so, die anderen Kursteilnehmer haben Angst, dass sie sich mit einer Beschwerde das "Examen" versauen.
Wir sind schon geschlossen an den Schuldirektor getreten und haben unsere Wünsche und Ängste geäußert. Die Antwort war:"Sie haben Recht.Ich würde hier auch nicht studieren..!"
Er hat versucht, die Situation erträglicher zu machen (Lehrer gesucht...).
Ja, wir haben schon einiges erduldet. Mich ärgert am meisten, dass wir nicht gescheit beigebracht bekommen. Wie zum Beispiel Heilpäd.Gutachten schreiben.Ich weiß immer noch nicht, wie ich es aufbauen und nach welchen Kriterien ich es ausführen soll. Bis auf, dass eine Fragestellung vorhanden sein muss - weiss niemand etwas...und wie die genau aussehen sollte...auch nicht!
Wir haben diesbezüglich nur ein Fallbeispiel erhalten und uns an einem Gutachten probiert.Feedback: Jooooo, dass war ganz ok von ihnen...aber noch nicht gut. Wir haben alle wie dumm da gesessen und wollten wissen, wie wir es aufbaunen sollen(Was ist richtig, was falsch,womit fange ich an,Roter Faden??)..Leider kam nur : "Es gibt kein Richtig oder Falsch..."
Genau so verhält es sich mit der Beratung und Spieltherapie.Alles hat kein "Hand und Fuß"!!Wir haben die Theorien nach Rogers kopiert bekommen und das war es.Resultat war, dass fast alle eine "ausreichend" hatten und jeder für sich selbst total über seine Note geschockt war.
Mein Bruder ist Psychotherapeut und ich habe bei ihm in der Praxis Beratungsgespräche geübt...er fand es gut..die Klausur habe ich vier minus...Und ich weiß nicht warum! Ich weiß nicht was ich besser machen hätte können.
Bei der Besprechung der Klausur sagte die Dozentin mir:"Sie hätten weniger Füllwörter verwenden sollen..!" Ok, sehe ich ein...aber was ist mir´t dem Rest...
Naja und so geht es immer weiter!!
Der Kurs vor uns hatte das selbe Problem.Man berichtete uns, dass es reines Survivaltraining wäre und wer besteht, reine Willkür.
Sorry, dass ich dich so zuschreibe - aber ich bin echt traurig.Ich möchte eine gute Heilpädagogin werden und nicht mal eben mit vier durch Examen kommen.Ich schau mal, wiohin wir uns wenden können.
Ich bin über jeden kollegialen Austausch, auch was Fachwissen betriftt glücklich. In unserem Kurs besteht mittlerweile keine Bereitschaft mehr für ein Miteinander/Füreinander..vielmehrkämpft jeder dafür, es einfach riegendwie gut zu machen.

Hallo,

mensch, dass hört sich wirklich nicht gut an.
Mußt Du die Ausbildung selbst bezahlen?

Ich bin derzeit im 2. Ausbildungsjahr und bei uns läuft es zum Glück ganz anders.
Wir fangen jetzt gerade mit einem Fallbeispiel an, bei dem wir mit einem Probanden 12 Einheiten halten müssen, zuvor mit Anamnese und Diagnostik.
Alles wird natürlich dokumentiert. Zum Ende des Jahres müssen wir das ganze dann vor zwei Dozenten und der Klasse präsentieren. Wird natürlich bewertet.
Das alles dient auch zur Hinarbeit der Facharbeit.

Bei uns wurde dieses Jahr einiges erneuert, was zu unserem Vorteil ist. Ich hatte ein Jahr ausgesetzt und bin dieses Jahr wieder eingestiegen, deswegen habe ich einen guten Vergleich.
Jetzt haben wir viele speziele Blöcke mit eigenen Dozenten wie zB sexuelle Gewalt, Sozialmanagment, tierunterstütze Therapie, Autismus etc.

Ich denke das ganze ist ein ziemlich großer Unterschied zu Deiner Ausbildung...also ich würde mich da auch beschweren. Vielleicht hilft es, wenn ihr dem Rektor weiter Schritte androht ?
Letztendlich stehen auch die Ausbildungsstätten in Konkurenz, um ihre Studenten.

LG

Hi,
in welcher Schule bist du denn?
Nein,ich muss nicht bezahlen.

Sei froh, dass ihr das so detailliert macht..ich muss mir alles irgendwo im Internet raussuchen!Ob es dann richtig oder falsch ist, weiß ich nicht.

LG

Hi,

ich bin in Flehingen/Baden-Württemberg.

Wer zahlt Deine Ausbildung denn dann?
Ich muß alles selber zahlen, kann mir vorstellen, dass bei uns die Leute recht schnell reagiert hätten, wenn da solche Zustände herrschen würden...ist ja aber zum Glück nicht.
Ich fühle mich sehr wohl und habe jedes Mal das Gefühl wieder viel gelernt zu haben, was natürlich aber auch anstrengend ist

LG

Hi,
bei uns zahlt es die Städte Region. Wir haben viele Fachschulen wie Logopädie,Physioherapie oder Heilpädagogik die staatliche Schulen sind und ohne Kursgebühr angeboten werden.

Ja, wenn man noch Geld dafür zahlen muss - wäre es eine Katastrophe..zumindest bei uns.

Ich finde es schön, dass du zufrieden mit deiner Ausbildung sein kannst!

Habt ihr schon heilpäd.Gutachten geschrieben?

LG

Hi,
Vönny schrieb:
bei uns läuft das jetzt im zweiten Jahr an, mit dieser Fallbeschreibung.Früher hieß das HPÜ, wurde nun umgenannt und durch die Diagnose erweitert.
Wir werden gerade darauf vorbereitet. Das letzte Mal hatten wir eine Besprechung/Vorstellung und nun können wir uns erstmal überlegen, wer in unserer Einrichtung dazu überhaupt in Frage käme.
Zudem haben wir Arbeitskreise gebildet, damit wir uns gegenseitig unterstützen könen.

Lieben Gruß