Psychomotorische Übung mit Zeitungspapier
Dieser Artikel enthält eine psychomotorische Übungseinheit aus einem Kindergarten. Hier werden Zeitungen als "Häuser" verwendet und die Kinder sollen verschiedene spielerische Übungen damit bewältigen, z. B. über das Haus springen.
Kinder bauen ein Haus
Die nachfolgende Psychomotorik-Einheit habe ich in einem Regelkindergarten durchgeführt. Die eingerückten Absätze sind jeweils Überlegungen aus heilpädagogischer Sicht.
Die Erzieherin erzählt, dass heute jedes Kind ein eigenes Haus bekommt aus Zeitungspapier. Jedes Kind erhält eine Zeitung. Es erhält die Aufforderung, die Zeitung auf den Boden zu legen und darauf zu achten, dass sie nicht zerreißt. Die Kinder sollen sich nun in ihr Haus setzen. Danach werden sie aufgefordert, um das Haus herum zu gehen (immer an der Linie entlang), danach schleichen, springen, hopsen, rückwärtsgehen (je nach Alter) und drüberspringen. Wer mag, kann auch rückwärts drüberspringen.
Hier kann man gut sehen, ob Kinder an einer Linie entlang laufen können. Weiter kann man die Gehbewegungen bei den einzelnen Kindern beobachten, um z. B. zu sehen, wie der Grundtonus ist und ob ein Kind schon rückwärts laufen kann. Bei besonders "wilden Kindern" sollte man besonders betonen, dass das Haus nicht zerstört werden soll.
Danach verteilen sich die Kinder im Raum und mit der Trommel wird ein Rhythmus geschlagen. Die Trommel stoppt und die Erzieherin ruft: "Alle Kinder suchen ihr Haus!”
Hier kann man gut sehen, welches Kind sich gut im Raum orientieren kann und welches Kind Probleme hat, sein Haus wiederzufinden.
Als Steigerung kann man zum Schluss noch den "Papiertanz" machen. (Dies ist vom Alter der Kinder abhängig.) Der Papiertanz ist ähnlich wie der Stuhltanz: Die Kinder tanzen im Raum und es wird eine Zeitung weggenommen. Stoppt die Trommel oder die Musik, müssen die Kinder so schnell wie möglich eine Zeitung (Haus) finden. Das Kind, das nun kein Haus mehr für sich findet scheidet aus.
Hier sieht man schnell Kinder, die Probleme haben, in der kurzen Zeit ein Haus zu finden oder sich mit einem anderen Kind um ein Haus streiten. Ich habe das Spiel noch etwas verändert: Die Kinder, die bereits ausgeschieden waren, durften jeweils eine Zeitung weglegen. Somit hatten auch sie noch etwas zu tun und es bereitete ihnen Freude.
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- Erstellt am 17.10.2008
- Zuletzt bearbeitet am 26.01.2013
- Geschrieben von Diana Saft