Aufbau von psychomotorischen Fördereinheiten
In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick über den Aufbau und die Anforderungen an psychomotorische Fördereinheiten sowie über Basisfunktionen.
Vorbereitung und Nachbereitung
Für psychomotorische Fördereinheiten sind Kleingruppen am besten geeignet. Dies ist wichtig, denn der Heilpädagoge kann sich so gezielt Übungen und Angebote aussuchen, die ideal für die jeweiligen Kinder geeignet sind. Eine Vorbereitung ist daher unabdingbar, um die richtigen Fördermaßnahmen herauszufinden. Kinder ändern meist ihren Spielverlauf, entwickeln eigene Spielideen und zeigen, was sie brauchen. Der Heilpädagoge ändert dementsprechend den Verlauf der Psychomotorik-Stunde und hält nicht an starren Strukturen fest.
Die Nachbereitung ist ebenso wichtig wie die Vorbereitung: Der Heilpädagoge wertet jede Fördereinheit aus. Er reflektiert, wie das Kind sich in bestimmten Situationen verhalten hat und wie das Verhalten insgesamt in der Gruppe war. Diese Nachbereitungen sind wichtige Dokumentationen für Elterngespräche oder Gespräche mit Erziehern.
Offenheit in den psychomotorische Fördereinheiten
Kindern haben von Natur aus einen Erkundungsdrang, dem Rechnung getragen werden sollte. Allein durch die Bewegung drücken Kinder ihre Gefühle und Bedürfnisse aus. Manch kleiner, ruhiger Junge wird hier zum "großen, mächtigen Tiger". Die kindliche Phantasie kann somit intensiv in der Psychomotorik ausgelebt werden. Kinder erleben in der Psychomotorik vielfältige Möglichkeiten, sich selbst zu erfahren. Dabei lernen sie spielerisch ihren Körper kennen und mit ihm umzugehen. Andererseits können bestimmte Spiele und Übungen von Heilpädagogen genutzt werden, um spezifische Defizite in der Wahrnehmung und Motorik zu verbessern. Solche Psychomotorik-Förderstunden sind dann "strukturiert".
Spiele in der Psychomotorik
In einer Psychomotorik-Förderstunde sollten immer die Basisfunktionen im Vordergrund stehen. Diese sind:
- Laufen
- Klettern
- Balancieren
- Drehen
- Rutschen
Anhand von vielen Angeboten an Spielen und Übungen wird die Entwicklung der Kinder entsprechend ihrer Entwicklungsvoraussetzungen gefördert. Beispiel: Eine gemischte Gruppe von 3-5 Jahre alten Kindern balanciert über eine umgedrehte Turnbank. Die 5 Jahre alten Kinder laufen ohne Hilfsstellung über die Bank. Die 3 Jahre alten Kinder erhalten eine Balancierhilfe oder werden von der Pädagogin geführt.
Die oben genannten Basisfunktionen können durch Bewegungsparcours oder Spiele in jeder Psychomotorik-Förderstunde angeboten werden. Die Spiele können strukturiert oder angeleitet sein. Oft entwickeln Kinder eigene Spielideen während der Förderstunde. Dabei sind sie meist in Rollenspiele vertieft.
Psychomotorik-Förderstunden sind oft eine Mischung aus Spielen, die der Bewegung und der Wahrnehmung dienen sowie themenbezogenen oder Rollenspielen.
Eine abschließende Entspannungsübung sollte immer eingeplant werden, um die Kinder nach dem Spielen wieder zur Ruhe kommen zu lassen. Der Ausgleich zwischen Anspannung und Entspannung sollte gegeben sein.
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- Erstellt am 16.03.2010
- Zuletzt bearbeitet am 26.01.2013
- Geschrieben von Diana Saft