Heilpädagogisches Handeln und Methoden

Heilpädagogisches Handeln und Methoden

Dieser Artikel bietet einen Überblick über die Ziele, Möglichkeiten und Methoden der heilpädagogischen Arbeit.

Was bedeutet heilpädagogisches Handeln?

  • "Heilpädagogik ist eine wissenschaftliche Disziplin der Pädagogik. Sie beschäftigt sich in Theorie und Praxis mit Menschen, deren Entwicklung unter erschwerten Bedingungen verlaufen" (Eitle, S. 8, siehe [1]) Somit wird heilpädagogisches Handeln dann notwendig, wenn die übliche Erziehung zu versagen droht oder bereits versagt hat (vgl, Sagi, S.12, siehe [2]).
  • Heilpädagogisches Handeln zielt darauf ab, Entwicklungsmöglichkeiten von Menschen zu unterstützen, ihre Entwicklungsprozesse zu begleiten sowie den Menschen die Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.
  • Im Mittelpunkt des heilpädagogischen Handelns steht die Beziehung zwischen dem Betroffenen und dem Heilpädagogen. Eine gute Beziehung ist Vorraussetzung für die Entwicklung und Erweiterung von Kompetenzen.
  • Das heilpädagogische Handeln besteht aus dem theoretischen und dem praktischen Umgang mit den Menschen, deren Entwicklung verzögert oder erschwert ist oder bei denen eine Behinderung besteht oder droht.
  • Die Beeinträchtigungen oder Behinderungen können in den Bereichen Sprache, Sensomotorik, Kognition, Sozialverhalten und/oder Emotion in verschiedenen Stärken auftreten.
  • Der Heilpädagoge versucht, Zusammenhänge über die Problematik des betreffenden Menschen zu erkennen, zu deuten und positiv zu beeinflussen. Dabei steht die ganzheitliche Förderung im Mittelpunkt.
  • Ziel heilpädagogischen Handelns ist es, die Fähigkeiten des Klienten zu fördern, um seine Ich-Kompetenz (gute Beziehung zu sich selbst), seine Sozialkompetenz (gute Beziehung zu anderen Menschen) und seine Sachkompetenz zu stärken.
  • Für das heilpädagogische Handeln werden Methoden ausgewählt, die auf pädagogischen, psychologischen, medizinischen und soziologischen Kenntnissen aufbauen (siehe weiter unten).
  • Normen, Werte und das jeweilige Menschenbild beeinflussen das heilpädagogische Handeln und Denken. Der Heilpädagoge sollte sich stets seines eigenen Menschenbildes bewusst sein und es reflektieren können.

Dreifach-Verantwortlichkeit des Heilpädagogen

  1. Der Heilpädagoge übernimmt Verantwortung gegenüber dem Klienten/Betroffenen und bringt ihm Akzeptanz und Wertschätzung entgegen.
  2. Der Heilpädagoge hat Verantwortung gegenüber sich selbst, kongruent zu sein, d. h. mit sich selbst übereinzustimmen und seine eigenen Werte und Normen zu vertreten.
  3. Der Heilpädagoge hat Verantwortung gegenüber dem Arbeitgeber und dessen gesellschaftlicher Position, soweit der Heilpädagoge diese Interessen vertreten kann.

Das Klientel des Heilpädagogen

  • Der Heilpädagoge erzieht, bildet, fördert und begleitet Menschen aller Altersstufen, die unter erschwerten Bedingungen leben müssen.
  • Der Heilpädagoge fördert Klienten mit körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderungen oder Menschen mit drohenden Behinderungen.
  • Er erkennt, versteht und erklärt Erschwernisse des Klienten. Dies setzt entwicklungstheoretisches und heilpädagogisches Fachwissen voraus.
  • Das Menschenbild ist ganzheitlich: körperliche, geistige, seelische und soziale Entwicklung sowie sonstige individuelle Bedingungen werden berücksichtigt.
  • Jeder Fall ist einzigartig, das heißt, der Heilpädagoge arbeitet personenzentriert.

Gesellschaftliche Einschränkungen der heilpädagogischen Arbeit

  • Die Entwicklung des Menschen geschieht immer in einer Wechselwirkung zwischen der Person selbst, der Familie, ggf. des Kindergartens/der Schule, dem Wohnumfeld und der Verwandtschaft.
  • Die gesellschaftlichen Gegebenheiten beeinflussen also das heilpädagogische Handeln, indem sie es hemmen oder fördern. Beispielsweise gibt es in Städten gute Therapiemöglichkeiten für den Klienten. Auf dem Land hingegen sind lange Anfahrten zu Therapien notwendig, was eine Erschwernis darstellt.
  • Die Lebensstile sind heutzutage weniger vorgeschrieben. Dies bedeutet mehr Autonomie für den Klienten. Der Heilpädagoge vertritt die Interessen des Klienten, solange es den Prinzipien der Heilpädagogik nicht widerspricht.
  • Der allgemeine Abbau von Sozialleistungen kann das Bewilligen von heilpädagogischer Förderung seitens der verantwortlichen Behörden erschweren.

Fachkenntnisse des Heilpädagogen/der Heilpädagogin

Heilpädagogisches Handeln ist professionelles pädagogisches Handeln. Um Menschen mit körperlichen, geistigen, seelischen und/oder sozialen Beeinträchtigungen optimal zu fördern, verfügt der Heilpädagoge oder die Heilpädagogin im Allgemeinen über folgende fachliche Kenntnisse:

Psychologie

  • Entwicklungsschritte und Erwartungen
  • Schutz vor Über-Förderung und Unter-Förderung
  • Gefühlswelten
  • psychische Krankheiten
  • Hintergründe kennen, Zusammenhänge verstehen

Pädagogik

  • pädagogische Grundlagen
  • Erziehungswissenschaften
  • Ansichten und Ziele von Erziehung kennen und umsetzen
  • von der Pädagogik zur Heilpädagogik

Medizin

  • Fachbegriffe kennen
  • medizinische Grundlagen: Gehirn, Krankheiten, Behinderungen

Recht

  • Schweigepflicht
  • Sozialgesetzgebung
  • Beantragung einer Integrationsfachkraft
  • Anträge stellen im Allgemeinen

Heilpädagogisches Handeln - Erstellen eines Förderplans

  1. Der Heilpädagoge schafft eine Vertrauensbasis zu dem Kind und seinen Eltern. Durch Austausch mit den Eltern, dem Kindergarten oder der Schule erhält der Heilpädagoge die nötigen Informationen.
  2. Erstellen einer heilpädagogischen Diagnostik durch regelmäßige Beobachtungen:
    • Entwicklungsstand des Kindes
    • Verhalten in Einzel-, Kleingruppen- und Gruppensituation
    • Stärken und Schwächen des Kindes
    • Zusammenhang mit dem Lebensumfeld
  3. Erarbeiten eines heilpädagogischen Förderplans unter Einbeziehung der Bezugsperson:
    • ganzheitliche Zusammenhänge werden hier deutlich
    • Formulierung von Förderzielen, die die Lebensbedingungen verbessern
    • Zusammenarbeit mit Familie/ Bezugsperson
    • interdisziplinärer Zusammenarbeit
    • Förderplan in regelmäßigen Abständen überprüfen, fortschreiben
  4. Umsetzung des Förderplans:
    • Beziehungsaufbau zum Kind
    • bei den Stärken des Kindes ansetzen
    • Förderung der motorischen, kommunikativen, kognitiven, sozialen und emotionalen Kompetenz

Heilpädagogische Methoden

Die heilpädagogischen Methoden sind eklektisch entstanden. Dies bedeutet, dass die heilpädagogischen Methoden Ansätze aus der Pädagogik und aus der Therapie entnommen haben. Diese Ansätze wurden zu einem neuen, heilpädagogischen Ansatz weiterentwickelt (vgl. A. Sagi, S. 13, siehe [2]). Die heilpädagogischen Methoden werden in folgende Bereiche unterteilt:

  • heilpädagogische Spieltherapie
  • heilpädagogische Entwicklungsförderung (Übungsbehandlung)
  • heilpädagogisches Gestalten
  • heilpädagogische Rhythmik
  • Psychomotorik in der Heilpädagogik
  • funktionelle Trainingsprogramme

Diese Methoden werden im Folgenden kurz vorgestellt:

Heilpädagogische Spieltherapie

In der heilpädagogischen Spieltherapie arbeitet die Heilpädagogin nach dem personenzentrierten Ansatz nach Rogers sowie nach der Kinder-Spieltherapie im nichtdirektiven Verfahren nach Axline. Diese beiden Ansätze können in der Praxis aber auch gemischt werden, abhängig von den Auffälligkeiten des Kindes.

In der heilpädagogischen Spieltherapie wird das Spiel genutzt, um unverarbeitete Erfahrungen, Ängste oder Stress zu bewältigen. Die heilpädagogische Spieltherapie richtet sich an Kinder mit emotionalen Verhaltensstörungen, Beziehungsstörungen sowie an verwahrloste und risikobelastende Kinder, die sich noch nicht sprachlich über ihre Problematik äußern können oder wollen. Diese Kinder trauen sich nicht viel zu oder müssen erst Wege finden, um mit ihren Enttäuschungen und Ängsten umzugehen.

In einer freien Spielsituation bietet die Heilpädagogin dem Kind an, Konflikte darzustellen. Das Kind wird auf seinem Weg begleitet und unterstützt. Dies bedeutet, dass die Heilpädagogin das Kind dort abholt, wo es gerade steht. In dieser einfühlenden Begleitung sucht die Heilpädagogin nach Formen der Verarbeitung. Somit erhält das Kind die Möglichkeit, sein Verhalten zu verarbeiten und bekommt eine Chance, neue Wege des Verhaltens auszuprobieren. Das Kind lernt, seine Emotionen besser zu bewältigen.

Je nach Interesse des Kindes kommen verschiedene Spielmöglichkeiten in Frage. Das Kind bestimmt die Themen und das Spielmaterial in der Spieltherapie. Zum Beispiel können Rollenspiele mit Handpuppen zum Einsatz kommen, mit denen Szenen nachgespielt werden, die das Kind beschäftigen. Auch das Nachspielen von kleinen Figuren in einer Sandkiste ist sehr beliebt bei Kindern. Bei diesen Rollenspiele können aktuelle Erlebnisse dargestellt und verarbeitet werden. Die Kinder erfahren hier Handlungsalternativen, die Konfliktfähigkeit wird gefördert und die Kommunikationationsbereitschaft wächst. Sie finden gemeinsam mit der Heilpädagogin unterschiedliche Problemlösestrategien.

(Fachartikel zur heilpädagogischen Spieltherapie finden Sie hier.)

Heilpädagogische Entwicklungsförderung

Die heilpädagogische Entwicklungsförderung (früher auch "Übungsbehandlung") wendet sich an Menschen mit einer geistigen Behinderung oder Menschen mit einer Entwicklungsverzögerung. Hier werden neue Kenntnisse, Fähigkeiten und sinnvolle Verhaltensweisen geweckt, weiterentwickelt und gefestigt. Es werden spielerisch entwickungsrelevante Fähigkeiten angebahnt, z. B. über Funktionsspiele, Regelspiele oder Konstruktionsspiele.

(Fachartikel über die heilpädagogische Entwicklungsförderung finden Sie hier.)

Wahrnehmungsförderung im Allgemeinen

Die Förderung von taktilen, kinästhetischen, vestibulären, visuellen und auditiven Fähigkeiten ist ein wichtiger Bestandteil der heilpädagogischen Entwicklungsförderung. Aufgrund der Beeinträchtigung der Informationsaufnahme, -verarbeitung und -abgabe haben Kinder mit Wahrnehmungsstörungen häufig Schwierigkeiten, Reize und Signale aus der Umwelt wahrzunehmen. Je nach dem Schweregrad der Wahrnehmungsstörung können einige unterschiedlich ausgeprägte Sympome auftreten, z. B. körperliche Ungeschicktheit oder Lernschwierigkeiten. So haben die betreffenden Kinder z. B. mitunter Schwierigkeiten, mit Schere und Papier umzugehen. Oder sie zeigen bei feinmotorischen Tätigkeiten nur wenig Konzentration und Ausdauer.

Durch gezielte Anregung erhalten Kinder mit Wahrnehmungsstörungen Möglichkeiten, die Empfindungs- und Verarbeitungsfähigkeiten ihrer Sinnesreize zu stärken. Je nach Beeinträchtigung der Sinnesreize können Heilpädagogen in Anlehnung nach F. Affolter oder J. Ayres arbeiten, siehe nachfolgende Abschnitte.

Wahrnehmungsförderung nach Félicie Affolter

Nach Félicie Affolter (Logopädin und Psychologin, *1926, siehe [3]) bedeutet die Wahrnehmung das Aufnehmen von Sinnesreizen, die uns mit der Umwelt verbinden. Die Personen und die Umwelt stehen nach Affolter immer in Wechselsituationen zueinander. Die Wahr-NEHMUNG bedeutet auch, Wirkung durch NEHMEN, durch Spüren und durch Berühren zu erzeugen. Ein wichtige Funktion stellt hier das taktil-kinästhetische System dar (vgl. Blucha und Schuler, "Fühlen, Hören, Sehen", Verlag Herder 2008, S. 24). Bei diesem Konzept begleitet der Heilpädagoge im Alltag das wahrnehmungsgestörte Kind in seinen Handlungen. Das heißt, der Heilpädagoge führt das Kind und seine Hände und führt mit ihm alle Handlungen aus, die notwendig sind, um das Problem zu lösen. Durch Wiederholungen wird das Kind befähigt, diese Übungen bald selbständig durchzuführen.

Wahrnehmungsförderung nach Jean Ayres

Das Integrationsmodell der Sensorischen Integration wurde von der Entwicklungspsychologin und Ergotherapeutin A. Jean Ayres entwickelt. Die Wahrnehmungsförderung in der Heilpädagogik erfolgt in Anlehnung nach ihrem Integrationsmodell. Die sensorische Integration sagt aus, dass der Mensch u.A. über 3 Basissinne verfügt:

  • das taktile Wahrnehmungssystem (der Tastsinn)
  • die propriozeptive Wahrnehmung (die Tiefenwahrnehmung)
  • die vestibuläre Wahrnehmung (der Gleichgewichtssinn).

Das Zusammenspiel dieser 3 Basissinne wird als "sensorische Integration" bezeichnet. Das Kind lernt seine Empfindungen und Reize so zu ordnen, dass es situationsgerecht handeln kann. Eine gute sensorische Integration ist eine wesentliche Grundlage u.a. für das Lernen von Sprache, für Handlungsplanung und für angemessenes Sozialverhalten.

Zeigen Kinder Schwierigkeiten in ihrer Wahrnehmung, Motorik und Koordination, werden als Symptome die drei Basissinne betrachtet. Diese können durch gezielte Förderung verbessert werden.

Die sensorische Integrationsbehandlung nach Jean Ayres ist für Kinder mit Entwicklungsstörungen der Motorik, der Wahrnehmung oder der Sprache geeignet, also z. B. bei Stottern, graphomotorischen Störungen, Hyperaktivität, Autismus, verschiedenen Dyspraxien, Aggressivität und Konzentrationsstörungen.

Heilpädagogisches Gestalten

Das heilpädagogische Gestalten (auch "heilpädagogische Kunsttherapie") bietet handlungs- und beziehungsorientierte Situationen des gemeinsamen Tuns. Ziel des heilpädagogischen Gestaltens ist es, Blockaden von Kindern mit Störungen auf der Handlungs- und Beziehungsebene zu lösen. Betroffene Kinder fühlen sich oft handlungs- und beziehungsunfähig. Das heilpädagogische Gestalten ist besonders für Kinder mit Sprachproblemen eine Chance, sich in Bildern auszudrücken. Veränderungen werden in den Zeichnungen verarbeitet. So haben die Kinder eine Chance, die Stärkung ihres Ichs zu erleben und können mit anderen Kindern in Beziehung treten. Nebenbei werden Feinmotorik, Kraft, Ausdauer und Phantasie der Kinder gefördert.

Heilpädagogische Rhythmik

Die heilpädagogische Rhythmik richtet sich sowohl an entwicklungsgehemmte oder verhaltensgestörte, als auch an geistig behinderte Menschen. Durch die Rhythmik lern betreffende Kinder Möglichkeiten kennen, um Empfindungen zu entdecken und sich auszudrücken. Diese Übungen können in Form von Bewegungsspielen oder rhythmischen Übungen stattfinden, z. B. Tanz-, Sing- und Rhythmusspiele, auch Begleitung durch Musikinstrumente. Die heilpädagogische rhythmische Förderung nutzt die Musik und die Bewegung, um besonders dort, wo Worte nicht ansprechen, einen Weg zum Inneren der Klienten zu finden. Aus diesem Grund hat die heilpädagogische Rhythmik einen besonderen Stellenwert in der Entwicklungsförderung.

Psychomotorik in der Heilpädagogik

Die Psychomotorik beschäftigt sich mit Kindern, die deutliche Defizite in der Feinmotorik und der Grobmotorik, dem Gleichgewichtssinn und der Ausdauer haben. Die Psychomotorik bietet vielfältige Möglichkeiten, Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Sie ist eine ganzheitliche Bewegungsbehandlung mit dem Ziel, Bewegungs- und Wahrnehmungsbeeinträchtigungen der Kinder abzubauen oder zu verringern. Eine emotionale Stabilität wird gleichzeitig gefördert.

In einem speziellen Motorikraum werden die Kinder zur eigenen Aktivität motiviert. Somit kann das Kind in seinem kreativen Tun seine eigene Erlebniswelt aufbauen. Das Zusammenspiel der Sinne wird durch das eigene Tun gefördert. Solche speziellen Räume bieten immer wieder neue Herausforderungen für Kinder. Das Kind erhält hier hier eine vielfältige Möglichkeit des selbständigen Handelns. Es lernt, sein Tun zu planen und auch mit anderen Kindern Absprachen zu treffen. Es kann seine Kräfte konstruktiv umsetzen. Die Kenntnisse von den eigenen Körperbewegungen und der Umgang mit den vielseitigen Materialien verbessern die motorischen Fähigkeiten.

Psychomotorische Übungsmaterialien wie Rollbrett, Trampolin, Pedalo, Schwungtuch, Sprossenleiter, Turnbank, Schaukel usw. stehen den Kindern in den Psychomotorik-Stunden zur Verfügung. Kinder haben so die Möglichkeit, beim Wippen, Drehen oder Rollen ihren Gleichgewichtssinn zu trainieren.

Funktionelle Trainingsprogramme

Durch das Einüben der funktionellen Trainingsprogramme soll eine Verbesserung des allgemeinen Lernens erreicht werden. Ziele dieser Trainingsprogramme sind die Förderung von Aufgabenverständnis, Ausdauer, Problemlösestrategien und sozialer Kompetenz. Folgende funktionelle Trainingsprogramme können angewandt werden:

  • Konzentrationsübungen nach dem Marburger Konzentrationstraining (siehe [5])
  • graphomotorische Übungen mit Mal- und Schreibspielen zur Förderung der Feinmotorik und Handgeschicklichkeit
  • Visuell-visuomotorische Förderung nach dem Frostig-Programm [6]
  • Training für aufmerksamkeitsgestörte Kinder von Lauth/Schlottke [7]
  • Training mit sozial unsicheren Kindern und aggressiven Kinder. Einzeltraining, Kindergruppen, Elternberatung (Petermann und Petermann, siehe [8])

Kombination der heilpädagogischen Methoden

Die Grenzen sind meist fließend, denn bei Kindern mit geistiger Behinderung können Verhaltensauffälligkeiten dominieren, so dass in diesem Fall eine heilpädagogische Spieltherapie angewandt werden sollte. Eine heilpädagogische Spieltherapie kann auch modifiziert werden, so dass sie beispielsweise Elemente der heilpädagogischen Entwicklungsförderung enthält. Die heilpädagogische Spieltherapie kann auch mit dem heilpädagogischen Gestalten kombiniert werden, wenn beispielsweise seelische Verhaltensauffälligkeiten vorliegen.

Weitere Informationen

  • [1] "Basiswissen Heilpädagogik. Lehr-/Fachbuch", Werner Eitle, Bildungsverlag Eins, 2008; Dieses Buch bei www.amazon.de
  • [2] "Lehrbuch der heilpädagogischen Übungsbehandlung", Alexander Sagi/Clara Maria von Oy, Edition Schindele, 1990; Dieses Buch bei www.amazon.de
  • [3] Félicie Affolter; Bücher dieser Autorin bei www.amazon.de
  • [4] Jean Ayres; Bücher dieser Autorin bei www.amazon.de
  • [5] Literatur über das Marburger Konzentrationstraining bei www.amazon.de
  • [6] Marianne Frostig; Bücher dieser Autorin bei www.amazon.de
  • [7] Gerhard W. Lauth, Peter F. Schlottke; Bücher dieser Autoren bei www.amazon.de
  • [8] Petermann und Petermann; Bücher dieser Autoren bei www.amazon.de
  • Bücher zum Thema "Heilpädagogisches Handeln" im Allgemeinen bei www.amazon.de
Über die Autorin/den Autor
Diana Saft ist staatlich anerkannte Heilpädagogin und Heilerziehungspflegerin. Sie sammelte bisher Erfahrungen in einem Seniorenheim, in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen, in einem integrativen Kindergarten und in einem deutschen Kindergarten in den USA.

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