Heilpädagogische Sprachförderung
In diesem Artikel über die heilpädagogische Sprachförderung erhalten Sie einen Überblick über die Bedeutung der Sprachförderung, mundmotorische Übungen und Lautanbahnung.
Bei der Sprachförderung sollten nicht nur die Sprechorgane trainiert werden, sondern alle Sinne sollten bei den Übungen angegesprochen werden. Eine Sprachförderung kann beim Spielen, Musizieren, Turnen oder Basteln durchgeführt werden. Im Kindergartenalltag wird durch gemeinsame Rituale wie Musizieren, Vorlesen von Gedichte, Fingerspiele, Basteln und durch Spielen die Sprachentwicklung angeregt.
Mundmotorische Übungen
Spielerische Übungen zur Mundmotorik helfen Kindern, ihren Mund besser kennen zu lernenund zu steuern. Ziel ist, dass die Beweglichkeit und Geschicklichkeit von Lippen und Zunge verbessert wird. Für die richtige Lautbildung ist eine gewisse Geschicklichkeit der Sprechwerkzeuge notwendig. Die Sprechmuskulatur wird hierbei in spielerischer Form angeregt. Dabei wird der Tonus im Mundbereich reguliert. Besonders bei Artikulationsstörungen sind mundmotorische Übungen hilfreich. Zu den Übungen gehören:
- Lippenübungen
- Zungenübungen
- Gaumemübeungen
- Atemübungen
- mimische Übungen
Lautanbahnung
Differenzierungsübungen auf Geräusch-, Klang- und Lautebene werden hier eingesetzt. Ist die auditive Wahrnehmung eines Kindes ausreichend sensibel und können Ziellaute lokalisiert werden, beginnt die Lautanbahnung. Ziel ist, dass das Kind die angebahnten Laute auch in der Spontansprache einsetzen kann. Das Kind braucht hierbei unterstützende Sicherheit, Zeit und Raum.
Die Förderung der Grammatik, der Sprachwahrnehmung, des Sprachverständnisses sowie die Erweiterung des aktiven sowie passiven Wortschatzes kann heilpädagogisch unterstützt werden. Wichtig bei jeder Sprachförderung ist, dass das Kind für die Sprache Neugier und Interesse zeigt.
Gemeinsame Rituale
Sozial-emotionale Bildung
Ein großer Schwerpunkt ist die Unterstützung der sozial-emotionalen Bildung. Kinder mit Sprachauffälligkeiten haben häufig Schwierigkeiten im Sozialverhalten und mit ihren Emotionen. Hierdurch können ungünstige Verhaltensweisen entstehen, z. B. Schüchternheit, Rückzugsverhalten, Unsicherheit, Verweigerung, Aggressionen, mangelndes Selbstwertgefühl, Isolation, Ängst usw. Diese müssen ggf. in der Sprachförderung berücksichtigt werden. Bedürfnisse des Kindes wie Anerkennung, Liebe, Unabhängigkeit und auch Dominanz sollten durch angemessene Verhaltensweisen gezeigt werden, um eine Befriedigung dieser Bedürfnisse wahrscheinlicher zu machen. Eine Aufgabe von Heilpädagoginnen ist es, Kinder mit entsprechenden Defiziten an sozial angepasstes Verhalten heranzuführen.
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- Erstellt am 18.10.2008
- Zuletzt bearbeitet am 20.03.2013
- Geschrieben von Diana Saft